Warum Besatzmaßnahmen wichtig sind
Unsere heimischen Gewässer sind sensible Ökosysteme, die Pflege und Aufmerksamkeit brauchen. Eine der wichtigsten Maßnahmen, um den Fischbestand gesund und ausgewogen zu halten, ist der Fischbesatz. Dabei werden gezielt Jungfische in Flüsse, Seen oder Teiche eingebracht – sei es zur Bestandssicherung, zur Artenvielfalt oder zur nachhaltigen Nutzung durch Angler.
Was bedeutet „Besatz“ genau?
Besatz ist die kontrollierte Ausbringung von Fischen in ein Gewässer. Ziel ist es, den natürlichen Bestand zu stützen oder bestimmte Arten gezielt zu fördern. Gerade in Zeiten von Klimawandel, sinkenden Wasserständen und wachsendem Angeldruck ist eine nachhaltige Besatzstrategie wichtiger denn je.
Welche Fische werden besetzt?
In Baden-Württemberg – und speziell im Raum Vellberg – werden u. a. folgende Arten regelmäßig besetzt:
- Bachforelle: besonders in kleineren Bächen
- Regenbogenforelle: robust und anpassungsfähig
- Karpfen: in Teichen und stehenden Gewässern
- Hecht und Zander: als Raubfische zur Bestandsregulierung
- Schleie und Barsch: zur Förderung der Artenvielfalt
Woher kommen die Jungfische?
Die Jungfische stammen meist aus regionalen Fischzuchten. Viele Angelvereine arbeiten direkt mit diesen Züchtern zusammen, um gesunde und angepasste Setzlinge zu erhalten. Die Auswahl erfolgt dabei nicht zufällig:
- Herkunft: Regionale Zucht bedeutet genetische Nähe zum Wildbestand
- Größe: Vom Brütling (wenige Zentimeter) bis zum Portionsfisch
- Gesundheitszustand: Nur vitaler, geprüfter Fisch wird besetzt
Wann und wie wird besetzt?
Der Besatz richtet sich nach Jahreszeit, Wassertemperatur und Fischart:
- Frühling und Herbst gelten als optimale Zeiten
- Fische werden vorsichtig eingesetzt, um Stress zu vermeiden
- Transport erfolgt in belüfteten Behältern mit kontrollierter Wassertemperatur
Wie wird der Besatzerfolg kontrolliert?
Angelvereine führen Protokolle und Fangerhebungen durch. In Zusammenarbeit mit Fischereibiologen wird analysiert, wie gut sich die eingesetzten Fische entwickeln. Dies hilft, künftige Maßnahmen zu optimieren.
Besatz ist nicht gleich Besatz
Ein nachhaltiger Besatz:
- Berücksichtigt das natürliche Gleichgewicht
- Fördert bedrohte Arten gezielt
- Vermeidet Überbesatz und Übernutzung
Der beste Besatz ist jener, der langfristig wirkt – nicht der, der kurzfristig viele Fänge bringt.
Fazit: Verantwortung für die Zukunft unserer Gewässer
Ein kluger, durchdachter Besatz ist ein aktiver Beitrag zum Naturschutz. Jeder Angler, ob Jugendlicher oder Profi, profitiert von lebendigen Gewässern mit vielfältigem Fischbestand. Deshalb ist es umso wichtiger, Besatzmaßnahmen mit Sachverstand, Herzblut und Weitblick umzusetzen.