Angeln und Naturschutz gehen Hand in Hand – gerade in einem Verein wie dem Fischereiverein Vellberg. Moderne Angler wissen: Ohne gesunde Gewässer gibt es auf Dauer keinen guten Fischbestand. Deshalb setzen wir uns aktiv für den Schutz von Flora und Fauna an unseren Vereinsgewässern ein. In diesem Beitrag erfährst du, welche Maßnahmen der Verein ergreift, um die Natur zu bewahren, und wie jedes Mitglied durch nachhaltiges Angeln einen Beitrag leisten kann.
Verantwortung der Angler für die Natur
Angler sind längst nicht mehr nur Konsumenten der Natur, sondern auch wichtige Hüter der Gewässer. Tatsächlich leisten Anglerinnen und Angler einen oft unterschätzten Beitrag zum Naturschutz, indem sie sich ehrenamtlich um Flüsse, Bäche und Seen kümmern
Ohne dieses Engagement wären viele Gewässer sich selbst überlassen – mit negativen Folgen für Wasserqualität und Artenvielfalt. Im Fischereiverein Vellberg ist das Bewusstsein fest verankert, dass wir als Nutzer der Gewässer auch Verantwortung für deren Zustand tragen.
Ein zentraler Aspekt ist das Einhalten von Regeln wie Schonzeiten und Schonmaßen. Diese sind nicht bloß Vorschrift, sondern sinnvoller Schutz: Sie ermöglichen es Fischen, ungestört zu laichen und heranzuwachsen, damit die Bestände gesund bleiben. Unser Verein informiert Mitglieder regelmäßig über aktuelle Bestimmungen und kontrolliert deren Einhaltung. So stellen wir sicher, dass geschützte Arten – wie z.B. Nasen, Neunaugen oder Koppen – nicht entnommen werden. Das Motto lautet: „Kümmern statt jammern!“ – Wir packen mit an, statt uns über schwindende Bestände nur zu beklagen
Praktische Naturschutz-Maßnahmen im Verein
Theorie ist das eine, Praxis das andere. Der Fischereiverein Vellberg engagiert sich daher in vielfältigen Projekten und Aktionen, um unsere heimischen Gewässer zu schützen und zu verbessern. Dazu gehören regelmäßige Gewässerputzeten, also Müllsammel-Aktionen an den Ufern. Gerade Plastik, Angelschnüre oder Dosen, die achtlos zurückgelassen werden, richten großen Schaden an – sie verschmutzen die Landschaft und gefährden Tiere. Unsere Mitglieder ziehen gemeinsam los und sammeln jeden Frühling und Herbst säckeweise Unrat ein. Saubere Gewässer sind nicht nur schöner anzusehen, sie schützen auch die Tierwelt, denn es gelangen weniger Schadstoffe ins Wasser.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Hege des Fischbestands. Das bedeutet, wir beobachten die Entwicklung der Fischpopulationen und greifen behutsam ein, wenn es nötig ist. Beispielsweise werden in Absprache mit Fachleuten schonende Fischbesatz-Maßnahmen durchgeführt. Fehlen bestimmte Arten oder sind Bestände eingebrochen, setzt der Verein Jungfische ein – aber mit Augenmaß und nur heimische Arten, die ins ökologische Gefüge passen. Gleichzeitig bekämpfen wir invasive Arten, soweit möglich, oder melden deren Auftreten an Behörden. Auch die Gewässerstruktur wird verbessert: Durch das Einbringen von Totholz oder Kies an geeigneten Stellen schaffen wir Laichplätze und Verstecke für Fische. Solche Biotop-Pflegemaßnahmen kommen insbesondere Bachforelle, Äsche & Co. zugute, die strukturreiche Gewässer benötigen.
Nicht zuletzt arbeiten wir mit an wissenschaftlichen Projekten. Angler verfügen über viel Erfahrung und Daten (Fänge, Beobachtungen), die für die Forschung wertvoll sind. In Kooperation mit Naturschutzorganisationen und Behörden bringen wir unser Wissen ein – sei es bei der Kartierung von Fischarten oder bei Pilotprojekten für nachhaltige Angelmethoden. Solche Zusammenarbeit, etwa mit Universitäten, hat gezeigt: Wenn Angler und Wissenschaftler gemeinsam nach Lösungen suchen, profitieren beide Seiten. So entstehen neue Ansätze, um Gewässer effektiver zu schützen, und gleichzeitig lernen wir Angler noch mehr über die Ökosysteme, in denen wir unserer Leidenschaft nachgehen.
Nachhaltige Angelpraxis im Alltag
Naturschutz beginnt beim Verhalten jedes Einzelnen am Wasser. Nachhaltiges Angeln heißt für uns im Verein, dass wir möglichst schonend mit den Fischen und ihrem Lebensraum umgehen. Konkret bedeutet das: Wir verwenden waidgerechtes Gerät, um Fische bei einem Fang nicht unnötig zu quälen. Haken ohne Widerhaken zum Beispiel erleichtern ein schnelles Abhaken und Freilassen (vor allem bei untermaßigen oder geschützten Fischen). Wer einen Fisch entnimmt, betäubt und tötet ihn fachgerecht sofort nach dem Fang – langes Hältern oder gar zappeln lassen kommt für verantwortungsbewusste Angler nicht infrage.
Ein weiterer Punkt ist Müllvermeidung und -entsorgung. Jeder Angler nimmt seinen eigenen Abfall selbstverständlich wieder mit. Viele von uns gehen sogar einen Schritt weiter: Sie haben immer eine Tüte dabei, um auch fremden Müll einzusammeln, der am Ufer liegt. Gerade alte Angelschnüre oder Plastik können für Vögel und Fische zur tödlichen Falle werden. Ein kleiner Aufwand für uns – aber ein großer Effekt für die Umwelt. Zudem achten wir darauf, möglichst umweltfreundliches Angelzubehör zu nutzen. Beispielsweise sind bleifreie Gewichte im Kommen, um der Bleibelastung im Wasser entgegenzuwirken. Wo es geht, setzen wir auf Materialien, die der Natur nicht schaden.
Sensibilisierung und Gemeinschaft
Durch die Aktivitäten im Verein wird auch die nächste Generation für den Naturschutz sensibilisiert. Vereinsarbeit fördert die Gemeinschaft und sensibilisiert nachfolgende Generationen in Bezug auf Artenkenntnis und -erhalt, heißt es treffend beim Deutschen Angelfischerverband
Unsere Jugendgruppe lernt von Anfang an, dass Angeln mehr ist als Fische fangen – nämlich auch Gewässer beobachten, verstehen und schützen. Indem erfahrene Mitglieder ihr Wissen weitergeben, bleibt wertvolles Erfahrungswissen erhalten: etwa wie man Laichplätze erkennt oder warum bestimmte Uferpflanzen wichtig sind.
Die Gemeinschaft im Verein motiviert zudem ungemein. Gemeinsam macht es einfach mehr Spaß, etwas für die Natur zu tun. Ob jung oder alt, alle ziehen an einem Strang. Nach getaner Arbeit – sei es ein Bach von Müll befreit oder ein neuer Kieslaichplatz geschaffen – sitzt man oft noch zusammen, grillt eine Wurst und freut sich über das Erreichte. Solche Erfolgserlebnisse schweißen zusammen und zeigen allen Mitgliedern unmittelbar, warum nachhaltiges Handeln so wichtig ist.
Fazit
Der Fischereiverein Vellberg zeigt, dass Angeln und Naturschutz untrennbar verbunden sind. Durch verantwortungsbewusstes Verhalten jedes Einzelnen und gemeinsame Naturschutzaktionen tragen wir dazu bei, unsere geliebten Gewässer für die Zukunft zu bewahren. Angler sind eben nicht nur Naturverbraucher, sondern auch Naturschützer. Indem wir achtsam mit den Fischen und ihrem Lebensraum umgehen, sorgen wir dafür, dass auch kommende Generationen noch das Abenteuer Angeln in intakter Umwelt erleben können. Nachhaltiges Angeln ist mehr als ein Trend – es ist im Verein gelebte Praxis und Herzensangelegenheit.