Der elegante Räuber unserer Flüsse und Seen
Der Zander ist ein faszinierender Raubfisch mit vielen Talenten. Elegant im Aussehen, vorsichtig im Verhalten und kraftvoll im Drill, ist er einer der beliebtesten Zielfische für Raubfischangler in ganz Baden-Württemberg. Mit seinem hervorragenden Sehvermögen in trübem Wasser, dem festen weißen Fleisch und seiner spannenden Jagdweise gilt der Zander als König der dämmerungsaktiven Jäger.
Lebensraum und Revierwahl
Zander bevorzugen strukturreiche Gewässer mit leichtem bis mittlerem Durchfluss und trübem Wasser. Sie meiden krautfreie, sterile Bereiche und fühlen sich in Flüssen, Kanälen sowie tiefen Seen mit festen Bodenstrukturen besonders wohl.
- Typische Reviere: Neckar, Donau, Kocher, tiefe Baggerseen, Kanäle
- Strukturen: Kanten, Buhnen, versunkene Bäume, Hafenkanten
- Wassertiefe: 2–8 m, saisonal unterschiedlich
Verhalten und Aktivitätsmuster
Zander sind vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Bei bedecktem Wetter oder in trübem Wasser sind sie auch tagsüber unterwegs. Sie jagen bevorzugt in Ufernähe oder entlang von Kanten und Scharkanten.
- Jahreszeitliches Verhalten:
- Frühjahr: nach der Schonzeit aktiv, oft in Gruppen
- Sommer: aktiv in der Dämmerung und nachts
- Herbst: Fressphase, oft tagsüber aktiv
- Laichzeit: April bis Mai (flachere Uferbereiche, hartes Substrat)
Fangmethoden und Köder
Erfolgreiche Angelmethoden:
- Spinnfischen mit Gummiködern: klassisch auf Jigkopf oder mit Cheburashka-Rig
- Vertikalangeln vom Boot: effektiv an tiefen Kanten
- Grundangeln mit Köderfisch: besonders nachts im Fluss
Beliebte Köder:
- Gummifische in natürlichen oder UV-aktiven Farben (7–12 cm)
- Köderfisch am System (z. B. Einzelhaken oder Drillinge)
- Fischfetzen (besonders Makrele oder Rotauge)
Tipp: Möglichst dicht am Grund führen – dort hält sich der Zander meist auf.
Fangzeiten und Erfolgstipps
- Beste Jahreszeit: Frühsommer bis Spätherbst
- Tageszeit: Abenddämmerung, Morgengrauen, Nachtstunden
- Strategie: Spots regelmäßig abklopfen, Zander stehen oft eng
Schonzeiten und gesetzliche Regelungen
- Schonzeit in BW: 01.04. bis 31.05.
- Mindestmaß: 50 cm
- Hinweis: Während der Schonzeit ist jegliches Angeln auf Zander untersagt – auch unbeabsichtigte Fänge müssen zurückgesetzt werden
Schwierigkeit und Herausforderung
Zander gelten als launisch. Ihre Beißphasen sind oft kurz und unregelmäßig, dafür aber intensiv. Viele Bisse bleiben unbemerkt oder führen zu Fehlbissen, wenn die Köderführung oder das Timing nicht passt.
- Fangschwierigkeit: Hoch
- Erfolgsfaktoren: Geduld, Köderführung, Ortskenntnis, passende Uhrzeit
Küche und Kulinarik
Zanderfleisch ist fest, weiß und nahezu grätenfrei – ein Premiumspeisefisch. Es hat einen feinen Geschmack und eignet sich für nahezu jede Zubereitungsmethode.
- Klassiker: Zanderfilet mit Zitronenbutter, in der Pfanne gebraten, gegrillt
- Besonders edel: Zander auf der Haut gebraten mit Kräutern und Gemüse
Tipp: Möglichst frisch zubereiten, nicht einfrieren – das mindert die Qualität
Fazit: Der Zander – ein würdevoller Gegner für Tüftler
Wer Zander fangen möchte, braucht mehr als Technik: Ortskenntnis, Timing und ein gutes Gespür für das Wasser sind entscheidend. Doch die Mühe lohnt sich – nicht nur wegen des kulinarischen Werts, sondern auch wegen des faszinierenden Angelerlebnisses.