Einleitung: Hoch hinaus für den perfekten Spot
Drohnen beim Angeln? Was für manche nach Spielerei klingt, ist für moderne Angler längst ein strategisches Hilfsmittel geworden. Denn Drohnen ermöglichen es, Köder präzise dort zu platzieren, wo man vom Ufer oder Boot aus niemals hinkommen würde – z. B. an schwer erreichbare Unterstände, über Krautfelder oder in riesige Seenweiten. In diesem Beitrag erfährst du, wie Drohnenangeln funktioniert, was erlaubt ist, in welchen Ländern es besonders beliebt ist und welche Technik wirklich Sinn macht.
Was ist Drohnenangeln eigentlich?
Beim Drohnenangeln wird eine Flugdrohne mit Köder- oder Futterauslösemechanismus verwendet. Diese fliegt den Köder samt Montage weit auf das Wasser hinaus und lässt ihn punktgenau über der gewünschten Stelle ins Wasser fallen. Manche Modelle tragen sogar kleine Futterladungen.
Einsatzbereiche:
- Weitwurf-Fischen an großen Seen oder vom Strand
- Anfüttern an präzise Stellen bei Karpfen- oder Störangeln
- Spähen nach Hotspots bei klarem Wasser (mit Kamera)
- Ideal bei schwierigen Uferzugängen oder dichtem Bewuchs
Internationale Trends: Wo wird mit Drohnen geangelt?
Drohnenangeln ist in vielen Ländern angekommen – teils als Pionier-Technik, teils schon als Standard.
🇿🇦 Südafrika
Besonders an der Küste weit verbreitet. Dort werden große Köder mit Drohnen bis zu 500 Meter weit aufs Meer hinausgeflogen, um auf Hai, Thunfisch oder Kabeljau zu angeln.
🇳🇿 Neuseeland
Hier wird das sogenannte „Drone Fishing“ häufig beim Surfcasting betrieben – also beim Brandungsangeln vom Strand aus. Zielfische: Snapper, Kingfish, Kahawai.
🇺🇸 USA
In Florida und Kalifornien setzen Angler Drohnen ein, um Köder über Riffkanten und Sandbars zu fliegen. Zielfische: Tarpon, Redfish, Grouper.
🇩🇪 Deutschland
Noch eher in der Nische, aber mit wachsender Community. Besonders an großen Baggerseen oder Flüssen setzen Karpfenangler gezielt Drohnen ein, um schwer zugängliche Spots zu erreichen.
Welche Drohnen eignen sich?
Nicht jede Kameradrohne ist automatisch fürs Angeln geeignet. Achte auf folgende Punkte:
Merkmal | Empfehlung |
---|---|
Tragkraft | mind. 500–800 g (für Köder + Rig + Leitung) |
Flugzeit | mind. 15–20 Minuten |
Windstabilität | GPS-unterstützt, mindestens Level 5 |
Auslösung | Elektronischer Release oder Magnetclip |
Kamera | Optional für Gewässerbeobachtung |
Beliebte Modelle:
- DJI Phantom 4 + Auslösevorrichtung
- SwellPro SplashDrone (wasserdicht)
- Gannet Pro Plus (speziell fürs Angeln entwickelt)
Tipps zur Praxis
- 🚁 Starte immer von freier Fläche – idealerweise erhöht
- 🧭 Vorab Flugroute mit App oder Karte prüfen
- 🎣 Schnur locker geben – keine Spannung zur Rolle beim Ausflug
- 💥 Achte auf Auslösesicherung – unbeabsichtigte Drops vermeiden!
Rechtliches: Was ist erlaubt?
- Drohnenflug über Wasser ist erlaubt, aber:
- Sichtflugpflicht (immer im Sichtfeld bleiben)
- Maximale Flughöhe 120 m
- Privatsphäre beachten – keine Personen filmen
- Drohne nicht in Naturschutzgebieten verwenden
- Genehmigung oder Erlaubnis auf Vereins-/Pachtgewässern erforderlich
- In vielen Ländern gelten zusätzliche Drohnenverordnungen – vorher informieren!
Vorteile des Drohnenangelns
- 🎯 Punktgenaues Ablegen in Spots, die sonst nicht erreichbar sind
- 🧠 Taktisches Anfüttern mit hoher Präzision
- 🔍 Gewässeranalyse aus der Luft möglich
- 🚫 Kein Boot nötig – ideal für Uferangler
Nachteile & Grenzen
- 💸 Hoher Preis – auch durch Zubehör
- 🌬 Windanfällig – gute Bedingungen nötig
- ⚖ Rechtliche Grauzonen & Versicherungspflicht beachten
- 🔋 Flugzeit begrenzt – Ersatzakkus ein Muss
Fazit: Technik, die den Unterschied macht
Drohnenangeln ist keine Modeerscheinung – es ist eine echte Bereicherung für moderne Uferangler, besonders bei großen Gewässern oder taktisch schwierigen Spots. Wer sich mit Technik auskennt (oder es lernen möchte), kann damit seine Fangchancen deutlich steigern. Wichtig ist aber: immer mit Respekt gegenüber Natur, Regeln und anderen Anglern.