Einleitung: Einfach losangeln? Ganz so einfach ist es nicht
Viele Menschen träumen davon, einfach mal die Angel ins Wasser zu halten – ganz ohne Bürokratie, Prüfung oder Mitgliedschaft. Doch in Deutschland ist das Angeln streng geregelt. Trotzdem gibt es Möglichkeiten, legal ohne Angelschein zu angeln – wenn du weißt, wo und wie. In diesem Beitrag klären wir, was erlaubt ist, wo du ohne Angelschein angeln darfst, und welche Alternativen es für Einsteiger, Touristen oder Gelegenheitsangler gibt.
Was ist der Angelschein überhaupt?
Der sogenannte Fischereischein oder „Angelschein“ ist ein amtliches Dokument, das du nach bestandener Fischereiprüfung erhältst. Er ist in den meisten Bundesländern Voraussetzung, um an öffentlichen Gewässern zu angeln.
Er dient:
- dem Tierschutz (korrektes Töten und Versorgen von Fischen)
- der Nachhaltigkeit (Fangquoten, Schonzeiten, Artenkenntnis)
- der Sicherheit (Umgang mit Haken, Ruten, Schnur, Ködern)
Wo darf man in Deutschland ohne Angelschein angeln?
1. In einigen Bundesländern unter bestimmten Bedingungen:
Bundesland | Regelung |
---|---|
Mecklenburg-Vorpommern | Touristenfischereischein möglich, ohne Prüfung, gültig 28 Tage |
Brandenburg | Angeln auf Friedfisch mit Friedfisch-Erlaubnisschein ohne Prüfung erlaubt |
Schleswig-Holstein | Touristenangelschein für 28 Tage, kostengünstig beantragbar |
Sachsen-Anhalt | Angeln auf Friedfisch unter Aufsicht eines Scheininhabers möglich |
Wichtig: Eine Fischerei-Erlaubnis des jeweiligen Gewässereigentümers brauchst du trotzdem immer (auch mit Touristen- oder Friedfischschein).
2. Auf Privatgewässern mit Genehmigung
Wenn du z. B. auf einem Vereins-, Hof- oder Hotelgewässer angelst, reicht oft die Erlaubnis des Eigentümers. Häufig bei Angelteichen oder Forellenseen üblich – ideal für Einsteiger.
3. In Angelparks & Forellenseen
Hier darfst du oft ohne Angelschein fischen – gegen Gebühr. Die Betreiber erklären dir meist alles Wichtige. Besonders für Kinder und Familien geeignet.
🟦 Infobox: Angelparks ohne Angelschein – Empfehlungen
Du möchtest direkt loslegen? Hier findest du Angelparks, bei denen du auch ohne Angelschein legal fischen darfst:
- Angelpark Zur Grafenmühle (NRW)
- Forellensee Borken (Hessen)
- Fischhof Zordel (Baden-Württemberg)
- Angelpark Weddendorf (Sachsen-Anhalt)
- Forellenhof Wester-Ohrstedt (Schleswig-Holstein)
- Forellenteiche Quellental (Niedersachsen)
- Angelparadies Hochstein (Rheinland-Pfalz)
- Forellenhof Wilke (Mecklenburg-Vorpommern)
⚠️ Bitte informiere dich vorab über Öffnungszeiten, Preise, Fangregeln und erlaubte Köder!
Achtung: Nicht einfach irgendwo angeln!
Wer ohne gültigen Schein und ohne Erlaubnis an öffentlichen Gewässern angelt, macht sich strafbar (Fischwilderei nach § 293 StGB). Es drohen:
- Geldstrafen bis zu mehreren Tausend Euro
- Anzeige & Eintrag im Führungszeugnis
- Beschlagnahmung der Ausrüstung
Tipps für Einsteiger ohne Schein
- Nutze Angelparks in deiner Nähe – viele bieten Leih-Ausrüstung & Einweisung
- Mache Urlaub in M-V oder SH – hier ist der Einstieg besonders einfach
- Informiere dich genau, ob du nur auf Friedfisch oder auch auf Raubfisch angeln darfst
- Frage im lokalen Angelverein nach Schnuppertagen oder Jugendangeboten
Alternative: Jugendfischereischein
Kinder und Jugendliche können in vielen Bundesländern einen Jugendfischereischein beantragen – ohne Prüfung, meist mit Altersgrenze (z. B. bis 16 Jahre). Oft darf man nur in Begleitung eines volljährigen Inhabers angeln – aber es ist ein guter Start ins Hobby!
Fazit: Angeln ohne Angelschein – ja, aber mit Regeln
Du siehst: Es gibt legale Möglichkeiten, auch ohne Angelschein in Deutschland zu angeln – wenn du dich an die jeweiligen Landesregeln hältst. Besonders für Urlauber, Neulinge oder spontane Angelausflüge ist das eine tolle Chance, ins Hobby hineinzuschnuppern. Aber Achtung: Einfach irgendwo loslegen, geht nicht.