Mehr als nur Beifang: Die unterschätzten Helden unserer Gewässer
Wenn es ums Angeln geht, stehen meist Hecht, Zander, Forelle oder Karpfen im Rampenlicht.
Doch wer seine ersten echten Erfolgsmomente erleben will, sollte einen Blick auf die oft übersehenen Bewohner unserer Gewässer werfen: die Weißfische.
Rotaugen, Rotfedern, Brassen oder Güster gelten oft als „Beifang“ oder gar als Plage – völlig zu Unrecht. Denn gerade für Einsteiger, Jugendliche und entspannte Angeltage bieten sie spannende Drills, reichlich Bisse und echte Erfolgserlebnisse.
In diesem Beitrag zeigen wir dir, warum Weißfische ideal für Anfänger, aber auch für Wettkampfangler und Feeder-Fans sind – und wie du gezielt auf sie angelst.
🧾 Was sind Weißfische überhaupt?
Als Weißfische bezeichnet man meist kleinere bis mittelgroße Friedfischarten, deren Schuppen silbrig glänzen. Typische Vertreter:
- Rotauge (Plötze) – der Klassiker mit roter Iris und leuchtend roten Flossen
- Rotfeder – ähnelt dem Rotauge, hat aber ein weiter oben stehendes Maul
- Brasse (Brachse) – rundlich, schleimig, kampfstark
- Güster, Ukelei, Laube, Aland – je nach Gewässer auch in großer Zahl vorhanden
Sie leben vor allem in Seen, Altarmen, Kanälen und langsam fließenden Flüssen – also auch in vielen Vereinsgewässern rund um Vellberg.
🎣 Warum du auf Weißfisch angeln solltest
✅ Schnelle Erfolge für Einsteiger
- Weißfische sind oft in großen Schwärmen unterwegs
- Sie beißen auf einfache Köder wie Maden, Teig oder Mais
- Schon nach kurzer Zeit hast du den ersten Biss – das motiviert!
✅ Günstige Ausrüstung reicht
- Stippe oder einfache Posenrute genügt
- Du brauchst keinen High-End-Tackle, kein Echolot, kein Boot
- Ideal für Kinder, Jugendliche oder Wiedereinsteiger
✅ Vielseitig & lehrreich
- Du lernst Köderführung, Anfüttern, Bisserkennung
- Wer Weißfisch angeln kann, beherrscht die Grundlagen für alle Friedfische
- Später kannst du z. B. auf Karpfen oder Schleie umsteigen
✅ Feeder-Angler & Profis aufgepasst
- Beim Method- oder Feedern auf Brassen und Co. kommen auch Profis auf ihre Kosten
- Wettkampfangler erzielen beim „Stippen“ teils Kilofänge in kurzer Zeit
- Der Drill an feinem Gerät ist oft spannender als ein 5-kg-Karpfen am 3-lb-Rohrstock
📍 So angelst du erfolgreich auf Weißfische
🎯 Die richtige Stelle
- Schilfzonen, Seerosenfelder, flache Buchten
- Übergänge von hell zu dunkelem Grund
- In Flüssen: langsam fließende Außenkurven, Buhnenköpfe
🎣 Die richtige Montage
- Stipprute (5–8 m), Matchrute oder Feederrute
- Feine Schnur (0,10–0,16 mm), kleine Haken (Größe 14–20)
- Posen zwischen 0,5 und 2 g – je nach Wind und Strömung
🧲 Köder & Futter
- Maden, Pinkies, Mais, Teig, Brotflocken
- Geklebte Maden oder Angelfutter zum Anlocken
- Tipp: Aromatisiertes Futter mit Anis oder Vanille lockt besonders Brassen an
🍳 Kulinarisch nutzbar?
Ja – auch wenn es viele nicht wissen: Weißfische sind essbar und können sehr lecker sein, wenn man weiß, wie.
- Brassen und Rotaugen eignen sich ideal zum Räuchern oder Braten
- Tipp: Fischfrikadellen, Suppen oder Fischküchle mit Weißfischfilet
- Achte auf sorgfältiges Entgräten, besonders bei kleineren Fischen
💡 Nachhaltig angeln heißt auch: fangen, verwerten, wertschätzen.
👨👩👧 Ideal für Familien und Jugendgruppen
Ein Angeltag auf Weißfisch ist der perfekte Einstieg ins Hobby:
- Keine weiten Würfe nötig
- Ständige Bisse & Erfolgserlebnisse
- Spaß am Wasser, ohne viel Technik
Viele Vereine – auch bei uns in der Region – bieten Schnupperangeln, Jugendtage oder Familienfischen an.
Ein Besuch lohnt sich – auch für neugierige Nicht-Angler.
🧠 Fazit: Klein, aber oho – Weißfische neu entdecken
Rotauge, Brasse & Co. haben ein besseres Image verdient.
Sie sind spannend, lehrreich, zugänglich und nachhaltig – und damit perfekt für alle, die das Angeln ernsthaft erlernen oder einfach genießen wollen.
Der nächste „dicke Fisch“ muss also kein Hecht sein – manchmal ist es ein Brassen am leichten Gerät, der den Tag unvergesslich macht.