🦫 Der Nutria – Pelzträger mit Problemstatus an unseren Gewässern

Er sieht aus wie ein großer Biber mit orangenen Zähnen und wedelt gemächlich durchs Wasser:

Der Nutria – auch bekannt als Sumpfbiber oder Biberratte – ist längst kein Unbekannter mehr an unseren Flüssen, Bächen und Teichen.

Auch bei uns rund um Vellberg und an der Bühler wurde der Nutria schon gesichtet.

Doch was steckt eigentlich hinter diesem ungewöhnlichen Tier?

Freund oder Feind?

Einheimisch oder eingewandert?

Und welche Rolle spielt der Nutria für unsere Gewässer und die heimische Tierwelt?


🌍 Herkunft & Verbreitung – Wo kommt der Nutria her?

Der Nutria stammt ursprünglich aus Südamerika und wurde Ende des 19. Jahrhunderts nach Europa eingeschleppt – vor allem wegen seines Fells.

  • Er wurde in Pelztierfarmen gezüchtet
  • Viele Tiere gelangten durch Ausbruch oder Aussetzung in die freie Natur
  • Heute gibt es wildlebende Nutria-Bestände in ganz Deutschland

Auch an der Bühler, dem Aalenbach oder anderen Vereinsgewässern kann man mit etwas Glück (oder Geduld) einem Nutria begegnen.


🐾 Wie erkennt man einen Nutria?

💡 Nutria = runder Schwanz

💡 Biber = flacher, breiter Schwanz (kellenförmig)

💡 Bisamratte = viel kleiner, dünnerer Schwanz


🌱 Lebensweise & Verhalten

Nutrias sind:

  • semi-aquatisch → leben an und im Wasser
  • nachtaktiv → oft erst ab Dämmerung sichtbar
  • pflanzenfressend → ernähren sich von Wasserpflanzen, Gräsern, Wurzeln
  • bauen Röhren & Höhlen in Uferböschungen
  • sehr vermehrungsfreudig → bis zu 3 Würfe im Jahr!

⚠️ Problem für Natur & Gewässer

So niedlich sie wirken – Nutrias können auch massive Probleme verursachen, besonders in sensiblen Ökosystemen:

  • 🧱 Unterhöhlen Uferbereiche → Gefahr für Dämme, Teiche, Wege
  • 🌿 Zerstören Ufervegetation → Erosion & Lebensraumverlust für andere Arten
  • 💧 Verschlammung von Teichen → durch Eintrag von Erde & Fressverhalten
  • 🧬 Verdrängung heimischer Arten (z. B. Bisam, Wasservögel)

Deshalb gilt der Nutria in Deutschland heute als invasive Art – er steht nicht unter Artenschutz.


🛠️ Umgang & Management

In vielen Regionen gibt es mittlerweile Programme zur Bestandskontrolle, z. B.:

  • Erhebung der Populationen
  • Entnahme durch Jagd oder Lebendfallen
  • Aufklärung der Bevölkerung über Fütterungsverbote (bitte nicht füttern!)
  • Sicherung von Dämmen und Uferbefestigungen

⚠️ Auch bei uns ist es wichtig, Nutria-Sichtungen ernst zu nehmen – gerade an Teichanlagen oder naturnahen Uferzonen.


📸 Schon gesichtet?

Wenn du an der Bühler, den Vereinsseen oder einem Seitenbach einen Nutria siehst, kannst du:

  • ihn beobachten – aber Abstand halten
  • ihn nicht füttern oder stören
  • eine Sichtung an den Verein oder zuständige Naturschutzbehörden melden, wenn nötig

🧾 Fazit

Der Nutria ist ein faszinierender, aber nicht ungefährlicher Gast an unseren Gewässern.

Er erinnert an den Biber, lebt im Wasser und wirkt harmlos – doch seine Folgen für die Natur sind oft gravierend.

Deshalb gilt:

Respekt ja – Romantisieren nein.

Wer den Nutria sieht, sollte ihn als das sehen, was er ist:

Ein eingewanderter Bewohner, der unsere Aufmerksamkeit verdient – und manchmal unsere Vorsicht.