Der Aaltöter – Effizientes Werkzeug für waidgerechte Fischerei

Einleitung: Wenn Kraft nicht ausreicht

Der Aal gilt als einer der faszinierendsten, aber auch körperlich widerstandsfähigsten Fische, die in unseren heimischen Gewässern vorkommen. Sein schlangenartiger Körper, seine zähe Muskulatur und die Schleimhaut machen es nicht nur schwierig, ihn zu fangen – sondern auch, ihn tierschutzgerecht zu töten. Genau hier kommt ein spezielles Werkzeug ins Spiel: der Aaltöter.

Was ist ein Aaltöter?

Der Aaltöter ist ein mechanisches Gerät, das dafür entwickelt wurde, Aale schnell und waidgerecht zu töten, ohne unnötiges Leiden zu verursachen. Er besteht in der Regel aus einem Griff und einem dornartigen Bolzen, der mit einem Feder- oder Druckmechanismus ausgelöst wird und den Aal im Kopfbereich sofort tödlich trifft.

⚠️ Wichtig: In Deutschland und vielen anderen Ländern schreibt das Tierschutzgesetz vor, dass Fische schnell und schmerzfrei zu betäuben und anschließend zu töten sind.

Warum reicht ein Schlag nicht aus?

Während andere Fische wie Forellen oder Karpfen mit einem gezielten Kiemenschlag schnell betäubt werden können, ist der Aal durch seine Anatomie besonders schwierig zu behandeln:

  • Der Schädel ist schmal und sehr stabil
  • Der Aal ist extrem muskulös und windet sich stark
  • Er besitzt eine dicke Schleimschicht, die das Halten erschwert
  • Normale Fischtöter haben häufig nicht genug Durchschlagskraft

Der richtige Einsatz: So funktioniert der Aaltöter

  1. Betäubung (Pflicht):
    Der Aal muss zuerst betäubt werden – am besten durch einen harten Schlag auf den Hinterkopf mit einem speziellen Gummiknüppel oder Aaltöter mit Schlagfläche.
  2. Fixieren:
    Den Aal z. B. mit einem nassen Tuch festhalten oder auf ein Anti-Rutsch-Brett legen.
  3. Zielgerichtetes Auslösen:
    Der Aaltöter wird auf den Hinterkopf angesetzt, wo das Rückenmark verläuft. Durch den Federmechanismus wird ein Bolzen ausgelöst, der das Gehirn durchstößt und den Aal sofort tötet.
  4. Sicherheit prüfen:
    Achte auf das korrekte Einrasten und sicheres Handling. Aaltöter sollten regelmäßig gewartet und gereinigt werden.

Vorteile des Aaltöters

  • Schnell und tierschutzgerecht
  • Sauberer Schnitt – keine Verletzungen durch Improvisation
  • Erfüllt gesetzliche Vorschriften
  • Auch für andere zähe Fischarten geeignet (z. B. Wels, größere Schleien)

Wo darf der Aaltöter eingesetzt werden?

Der Aaltöter ist ein zulässiges Werkzeug in der Angelfischerei, sofern er korrekt verwendet und mit tierschutzkonformer Betäubung kombiniert wird.

Im Fischereiverein Vellberg darf der Aaltöter beim Entnehmen von Aalen aus Vereinsgewässern eingesetzt werden, sofern die Fangregeln, Mindestmaße und Schonzeiten eingehalten werden. In Baden-Württemberg ist der Aal vielerorts stark gefährdet – also bitte: verantwortungsvoll einsetzen!

Fazit: Für verantwortungsvolle Angler ein Muss

Der Aaltöter ist mehr als nur ein praktisches Gadget – er ist ein Werkzeug, das Respekt gegenüber dem Fisch und gesetzeskonformes Handeln miteinander verbindet. Wer Aale fängt, sollte auch in der Lage sein, sie professionell, schnell und ohne unnötiges Leiden zu entnehmen.